Einleitung B.A.R.F.
B.A.R.F. = Biologisch artgerechte Rohfleisch Fütterung
Da unsere Haushunde bekanntlich vom Wolf abstammen und daher fakultative Karnivoren sind, simulieren wir beim barfen den Verzehr eines Beutetieres.
Warum barfen?
Warum eigentlich barfen?
- Der Grundstein zu einem gesunden Hund ist ein gesunder Darm, der Darm wird durch eine artgerechte Ernährung (B.A.R.F.) in seinen Funktionen und positiven Wirkung auf den Organismus unterstützt.
- Ihr Hund ist durch ein gutes Immunsystem weniger anfällig für Krankheiten und somit gesünder!
- Der Hund ist ernährungstechnisch ausgeglichener und zufriedener!
Welches Tier (Fleischsorten) möchte ich verfüttern?
Um den Organismus unseres Hundes optimal mit allen essentiellen Aminosäuren zu versorgen, müssen mindestens 3 verschiedene Fleischsorten regelmässig verfüttern werden:
Die Umstellung auf Rohfutter
Die Umstellung auf Rohfutter sollte bei einem gesunden, kräftigen und jungen Hund ohne Probleme erfolgen. Sollte ihr Hund bereits älter oder krank sein, so ist es besser ihren Hund langsam an die Rohfleischfütterung zu gewönnen. Am besten fängt man mit leichtverdaulichem Muskelfleisch an.
B.A.R.F. Mangelerscheinungen
Auf Folgendes sollten sie bei der Rohfleischfütterung unbedingt achten, um eine ausgewogene Ernährung ohne Mangelerscheinungen zu gewährleisten:
Proteine (Aminosäuren)
Proteine sind lebenswichtig für Ihren Hund. Es gibt aber auch unverdauliche Proteine, wie Haare, Federn, Horn und Kollagene. Auch pflanzliche Proteine können oftmals nicht optimal verdaut werden. Daher ist es wichtig, die intakten Pflanzenzellen vorher aufzubrechen, da die Zellwände aus unverdaulicher Cellulose und Lignin bestehen.
Fettanteil
Ein ausreichender Anteil an tierischem Fett ist bei der Fütterung sehr wichtig, da Fett der wichtigste Energielieferant ist. Die Nieren ihres Hundes können bei einem zu geringen Fettgehalt im Futter geschädigt werden.
Kohlenhydrate
Kohlenhydrate sind bereits in zahlreichen Gemüse- und Obstsorten enthalten und müssen nicht zusätzlich verfüttert werden. Kohlenhydrate liefern in etwa genau so viel Energie wie Proteine und machen sie daher überflüssig. Ein Mangel an Kohlenhydraten ist kaum möglich, da ihr Hund Proteine in Glukose umwandeln kann.
Innereien
Sind wichtig und sollten zu 15 % des fleischigen Anteils verfüttert werden. Innereien liefern besonders hohe Mengen an Vitaminen und Spurenelementen für Ihren Hund.
Hier eine Auswahl der wichtigsten Innereien:
Pansen - Blättermagen
Grüner Pansen, weißer Pansen und Blättermagen, wo liegt der Unterschied?
Der grüne Pansen ist der erste der insgesamt 4 Mägen eines Rindes, er ist eine mächtige Gärkammer.
Kalzium
Rohe fleischige Knochen sind der natürlichste Calciumlieferant. Ein guter Richtwert liegt bei einem gesunden ausgewachsenen Hund bei 80mg Calcium pro Kilogramm Körpergewicht. Bei schweren Hunden geht man von 50 -60 mg pro Kilo Körpergewicht aus. Natürlich müssen die Richtwerte nicht mg genau eingehalten werden.
Getreide
Getreide spielt beim barfen eine untergeordnete Rolle. Ihr Hund benötigt Kohlenhydrate in Form von Glykogen - der tierischen Stärke. Kohlenhydrate in Form von Getreide werden diskutiert, weil man sich nicht sicher ist, ob der Hund sie überhaupt benötigt.
Öle
Einige Vitamine sind fettlöslich und damit der Hund sie aufnehmen kann, muss dem Futter Öl beigefügt werden.
Futterergänzungen
Es gibt viele Futtergänzungen auf dem Markt, ob davon alle sinnvoll sind und welcher Situation man sie verfüttern sollte, erfahrt ihr weiter unten.
Gemüse & Obst
Das Verhältnis zwischen Obst und Gemüse sollte ausgewogen sein. Zu 90% sollte aber Gemüse verfüttert werden und die restlichen 10% sollten aus Obst bestehen. Obst sollte durch seinen natürlichen Gehalt an Fruchtzucker zweitrangig gegenüber Obst verfüttert werden. Hier die wichtigsten Regeln:
Giftige Lebensmittel
Rohe Kartoffeln, Avocado und Weintrauben enthalten Stoffe, welche für Hund giftig sind und dürfen nicht verfüttert werden! Auch grüne Paprika darf nicht verfüttert werden. Auch bei folgenden Produkten sollte Vorsicht geboten sein:
Hygienevorschriften
Da beim barfen mit rohem Fleisch gearbeitet wird, ist es sehr wichtig auf ausreichende Hygiene bei der Portionierung der täglichen Rationen zu achten.
Das heißt im Klartext: Nach der Zubereitung von Rationen ist es zwingend notwendig die genutzten Flächen mit warmen Wasser zu reinigen und zu desinfizieren.
Wann ist „Durchfall“ tatsächlich Durchfall?
Als Ernährungsberaterin höre ich diesen Satz fast täglich: „Mein Hund hat Durchfall, was kann ich tun?“